Eine ebay-Geschichte – Mi. Nr. 27c PF I (Auszug aus Rundbrief 180)

Nicht schlecht freute sich ein ArGe-Mitglied über das bei ebay abgegebene Meistgebot von rund 50,– EUR für ein vermeintlich schönes und seltenes Stück: einen PF I auf der c-Farbe der Mi. Nr. 27.

Der prominenteste PF Württembergs, der sog. „Halbmond“ ist auf dieser Marke gesucht und wird gut bezahlt. Im ArGe-Handbuch der Plattenfehler wird er zu recht auf dieser Farbe mit 800,00 EUR bewertet, was fast das 4-fache des Normalpreises der Mi. Nr. 27c darstellt.

Der Halbmond auf der Mi. Nr. 27 ist wohl nur in einer Teilauflage gedruckt worden. Offenbar hatte man das 

fehlerhafte Klischee recht schnell getauscht. Im Vergleich zu allen grünen 6 Kreuzer Marken (Mi. Nr. 8, 13, 18y, 23) kommt der Halbmond auf der blauen Marke mit Abstand am seltensten vor!

Wie Sie sich denken können, war die Freude über den Kauf aber verfrüht. Bei der Prüfung stellte sich heraus, dass der PF durch Rasur des Papiers geschickt „gemacht“ wurde. Eine genaue Untersuchung ließ nicht nur das aufgefaserte, dünnere Papier sondern auch eine geringfügige Abweichung hinsichtlich der Position des PF erkennen:

Erschrecken Sie jetzt nicht, so eine Vortäuschung eines PF ist wesentlich seltener als der echte PF, dennoch lohnt ggf. eine Prüfung wie man an diesem Fall sieht. Gesehen habe ich übrigens auch schon das Gegenteil, nämlich dass ein „Schlaumeier“ bei einer Mi. Nr. 27 mit Kugelschreiber die fehlende linke Randlinie mittig „ergänzte“.

Auch so ein „repariertes“Stück ist natürlich praktisch wertlos.

Freundlicherweise überließ mir das ArGe-Mitglied das Stück für meine Fälschungssammlung und für diese Veröffentlichung im Rundbrief.

Thomas Heinrich